Aufruhr in der Hölle

Die Bevölkerung in Gaza protestiert gegen die von Israel aufgezwungenen grausamen Bedingungen.

 

Ganzer Artikel: https://www.rubikon.news/artikel/aufruhr-in-der-holle

 

Seit März letzten Jahres protestieren jeden Freitag Tausende Menschen in Gaza für ihr Rückkehrrecht, gegen die völkerrechtswidrige Blockade durch Israel und gegen ihre zunehmende Verelendung. Fast jede Woche werden unbewaffnete Demonstranten erschossen, viele werden verwundet oder verstümmelt. Die wirtschaftliche, soziale und ökologische Situation in der Region wird immer prekärer, jetzt droht durch Treibstoffmangel die Schließung von fünf Krankenhäusern, was für die Bevölkerung katastrophale Folgen hätte.

 

Trotz der anhaltenden Proteste in Gaza, die seit Ende März 2018 jeden Freitag unter dem Banner des „Great Returnmarch“ stattfinden, erscheinen in der deutschen Mainstream-Presse darüber kaum Berichte.

 

Um die Welt auf das Elend der Bevölkerung Gazas und die völkerrechtswidrige Blockade des Gazastreifens aufmerksam zu machen und an die Nakba zu erinnern, organisieren Menschenrechtsorganisationen und Aktivisten seit fast einem Jahr große Protestmärsche.

 

Nakba ist das arabische Wort für Katastrophe und weist auf die Vertreibung der über 700.000 Palästinenser durch israelisches Militär im Jahre 1948 hin. Der „Great Returnmarch“ soll an das Rückkehrrecht der aus ihrer Heimat Vertriebenen erinnern, die damals nach Gaza flüchteten. Seit dem 30. März protestieren jeden Freitag viele BewohnerInnen Gazas gegen die Blockade, gegen die zunehmende grassierende Armut, gegen die unzureichende Stromversorgung und das menschenverachtende Verhalten der israelischen Soldaten und der israelischen Regierung.

 

Jeden Freitag werden Menschen verstümmelt, weil gezielt auf die Knie geschossen wird, was zu einer großen Anzahl von Amputationen führt, oft gibt es Tote. Allein am 25. Januar 2019 wurde ein 24-jähriger Palästinenser erschossen, 117 wurden verwundet, darunter 25 Kinder, 3 Frauen und 3 Sanitäter. Israelische Soldaten schießen nicht nur mit scharfer Munition, sondern auch mit Tränengaskanistern, die sie gezielt auf die Köpfe der Menschen richten, was teilweise schwere Verletzungen bewirkt. Bei allen Demonstrationen wird Tränengas versprüht, das große Atembeschwerden, wenn nicht Schlimmeres, hervorruft (1).

 

Seit dem Beginn der Demonstrationen in Gaza sind 235 Menschen von israelischen Scharfschützen getötet worden, darunter Journalisten und medizinisches Personal, alle als solche gekennzeichnet. Weit über 25.000 Palästinenser wurden verletzt. Selbst für eine deutsche Stadt wäre diese hohe Zahl von Verwundeten eine Überforderung, in Gaza aber ist diese Situation durch die weitgehende Zerstörung der Infrastruktur einschließlich Krankenhäusern im letzten Gaza-Krieg 2014, durch den Mangel an Medikamenten, Verbandszeug und dergleichen mehr einfach katastrophal....