Film: Die Grenze (Al-Hudoud)

 

 

 

Die Grenze (Al-Hudoud)

Komödie, Syrien 1984. Arabisch mit UntertitelnSamstag, 23. Jänner 2010, 19.00,

OKAZ- Österreichisch Arabisches kulturzentrum, Gusshausstraße 14/3, 1040 Wien

Eintritt frei

 

Mitten in der Zeit des offiziellen arabischen Diskurses über die Künstlichkeit der kolonialen Grenzen und die Vorbestimmtheit der arabischen Einheit verlieren zwei Bürger an der Grenze zweier Staaten ihre Pässe. Nach dem Scheitern aller Versuche, vor- bzw. rückwärts weiterzukommen, bleibt ihnen nur übrig, eine neue Existenz im Niemandsland aufzubauen.

 

Der Film stellt in humoristischer Weise die damaligen politische Farce der regierenden Bürokratien bloß und weist auf die bittere Wahrheit hin, dass ein Mensch in der Praxis auf seinen Reisepass reduziert ist. Dies bietet über den damaligen politischen Kotext hinaus eine universale Darstellung von Menschenschicksalen, die heute zunehmend an Aktualität gewinnt.

 

Hauptdarsteller und Regisseur Dureid Lahham zählt zu den beliebtesten Figuren der arabischen Komödie. In den Siebzigern wurde die von ihm dargestellten Fernsehfigur "Ghauar" zum Kult. Mit dem Zusammentreffen mit dem syrischen Schriftsteller Mohammad Maghout ging Lahham von der Situationskomödie mit leichter Sozialkritik zum politischen Theater über. Mit Maghout enstanden die reifen Komödien Lahhams. Werke wie "Prost Heimat!", "Entfremdung", "Oktober" und "die Mohnblumen" schlugen in ihren verfilmten Versionen Wellen im arabischen Raum. Am Höhepunkt der Karriere von Dureid Lahham kam "Die Grenze", ohne Zweifel eines der wichtigsten Werke des arabischen politischen Kinos.