Jüdischer Appell an den Sicherheitsrat, den Goldstone-Bericht zu unterstützen

 Am 27. Dezember 2008 griff Israel den bereits blockierten und ausgehungerten Gazastreifen an. Die Operation Gegossenes Blei, die am 18. Januar 2009 endete, verursachte gewaltige Zerstörung und ein Massaker an 1400 Menschen, darunter 313 Kinder. Danach beauftragte der UN-Menschenrechtsrat richtigerweise den Richter Richard Goldstone eine Untersuchung durchzuführen, um festzustellen, ob Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der israelischen Operation verübt worden waren. Richter Goldstone und seine Kommission folgerten, dass in der Tat Kriegsverbrechen begangen wurden, und wohl auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Unter dem Anschein, für alle Juden zu sprechen, starteten Israel und seine mächtigen Unterstützer nach der Veröffentlichung  eine Kampagne, den Bericht zu denunzieren, die Regeln der Kriegführung zu verändern und Richter Goldstone, der stolz auf sein Judentum und ein engagierter Zionist ist, zu diffamieren. Wir loben die Aufrichtigkeit, Gründlichkeit und den Mut der Goldstone-Kommission und verurteilen Versuche Israels, Richter Goldstone und seinen Report als anti-semitisch zu bezeichnen. Unserer Meinung nach ist es unsere moralische Pflicht als Juden, Rechenschaft über die Durchführung der israelischen Operation in Gaza und der Behandlung der Menschen dort von Israel zu fordern. Die Blockade von Gaza ist illegal und wir -  „Europäische Juden für gerechten Frieden in Nahost“ (EJJP mit ihren Tochterorganisationen in europäischen Landern) – erklären in unserer Pariser Versammlung unsere Unterstützung für den Goldstone-Bericht. Wir befürworten die Umsetzung seiner Empfehlungen und erwarten vom UN-Sicherheitsrat, gemäß den Empfehlungen zu handeln.

 

Während Israel wiederholt damit droht, in den Gazastreifen einzumarschieren, rufen wir Juden und jüdische Organisationen in der Welt auf, sich mit uns gemeinsam der erbarmungslosen kollektiven Bestrafung der Menschen in Gaza entgegenzustellen. Wir fordern die Durchsetzung internationalen Rechts und ein Ende der Belagerung.