Die Absage des Schweitzer Hauses: ein Affront gegen die Menschlichkeit!

Wir stehen hier um gegen das Albert Schweitzer Haus zu protestieren, das die Durchführung der Veranstaltung „Gaza muss leben!“ nur wenige Tage vor dem geplanten Termin abgesagt hat.

Unter den eingeladenen Sprechern und Sprecherinnen ist eine breite Palette von UnterstützerInnen dieser Initiative. Ca. 700 Menschen haben die Petition „Gaza muss leben!“ bis dato unterzeichnet.

Wir finden diese kurzfristige Absage der Diakonie sehr beschämend, enttäuschend und unentschuldbar. Nicht nur, dass es für die Organisatoren höchst schwierig war, so schnell eine andere geeignete Räumlichkeit zu finden und den Interessierten bekannt zu geben, ist es ein Affront gegen unseren Gast, Herrn el Khoudary, der die Erlaubnis bekam Gaza zu verlassen, um an diesem Abend hier bei uns zu sprechen.

Vor allem ist es ein Affront uns allen gegenüber, die mit dieser Veranstaltung gegen den schleichenden Völkermord im Gaza-Streifen, der von den westlichen Medien ignoriert wird, protestieren. Es ist aber auch ein Affront gegenüber all jenen, die die von der Besatzungsmacht Israel durchgeführten Menschenrechts-Verletzungen an der palästinensischen Bevölkerung nicht akzeptieren wollen.

Es ist bewiesen, dass es Druck von außen war, der die Diakonie dazu bewogen hat, die Diskussion im Albert Schweitzer Haus zu unterbinden. Damit sollte die Möglichkeit verhindert werden, auf die kollektive Bestrafung und das Leiden der palästinensischen Bevölkerung - wovon die Hälfte Kinder sind - hinzuweisen. Ist es denn zulässig, die Palästinenser den Preis für den Holocaust in Europa zahlen zu lassen, an dem sie keinerlei Schuld tragen? Durch diese Absage hat die Diakonie die Worte NIE WIEDER ad absurdum geführt.

Auf der Website des Albert Schweitzer Hauses stehen die Worte:

„Im Herzen der Kulturmetropole Wien steht das Albert Schweitzer Haus mit seiner barocken Sakralfassade. Es ist seit den 1960-iger Jahren ein weltoffener Ort, der Menschen aus unterschiedlichen Weltregionen, Kulturen und sozialen Hintergründen beherbergt und zur Begegnung einlädt.“

Die Absage der Diakonie für diese Veranstaltung ist ein Affront gegenüber der Friedensbewegung, gegenüber den jüdischen Friedensgruppen, gegenüber den friedliebenden Menschen in Palästina und auch gegenüber der islamischen Glaubensgemeinschaft.

Wien, am 17. Mai 2008

Kampagne „Gaza muss leben!“