Diskussion mit Shir Hever über israelische "Sicherheits"industrie

Ausprägungen israelischer Sicherheitsideologien im Kontext der Interessen von Siedlerkolonialismus und Wirtschaft

Vortrag von und Netzdiskussion mit dem Wirtschaftswissenschafter Dr. Shir Hever

Von außen betrachtet scheint es, als entspräche Israel bis heute dem bekannten Bonmot über das alte Preußen: Es sei kein Staat, der eine Armee habe, sondern eine Armee, die einen Staat unterhalte. Der Referent zeigte ein differenzierteres Bild: Israel sei vom kolonialen Bedürfnis geprägt, die privilegierte Stellung der Juden gegen die Gleichberechtigungsansprüche der nichtjüdischen Mehrheit der BewohnerInnen Palästinas abzusichern. Gegen die realen Fakten müsse daher das Gefühl ständiger fundamentaler Bedrohung des Staates aufrechterhalten werden. Diese Ängste werden aber kaum mehr von den Generälen befeuert, sondern werden zunehmend von neoliberal-kapitalistischen Interessensgruppen bewirtschaftet.