Die unmögliche Kampagne der Palästinasolidarität

Plakatstelle Opergasse

Eine Citylight-Kampagne, um auf den Völkermord in Palästina aufmerksam zu machen

Die letzten Wochen und Monate waren in der aktiven politischen Szene stark eingenommen vom unbeschreiblichen Völkermord in Palästina. Ganz im Gegensatz dazu ist das offizielle politische Österreich und auch der Medienmainstream gar nicht davon angetan, eine verfassungsgemäße neutrale Haltung gegenüber den Verbrechen an den Palästinensern einzunehmen, sondern vielmehr hat Österreich in der UN zweimal gegen einen Waffenstillstand gestimmt, gemeinsam mit den USA und Israel.

Auch die Medien hierzulande sind in der Haltung weitgehend eins mit den politischen Parteien und verschweigen viele Details und Tatsachen zu den Verbrechen Israels an der Urbevölkerung in Palästina. Wie schon zu Zeiten des COVID-Ausnahmezustands werden politisch Aktive gegen den Mainstream, als Antisemiten und teilweise als Nazis diffamiert und verhetzt. Hinzu kommt als Krönung der Zerstörung der Meinungsfreiheit, dass Slogans verboten und ganze Demonstrationen von der Polizei untersagt wurden – das sind die Kettenhunde des Innenministers der vom Antisemitismus zum Ressentiment gegen Muslime gewechselt ist.

Dem entgegen haben die Kreativen von Palästina Solidarität Österreich eine Plakat-Kampagne kreiert, welche absichtlich auf Kriegsbilder und die Darstellung des unfassbaren Leids der Zivilbevölkerung in Gaza und der Westbank verzichtet. Ziel war es, mehr Aufmerksamkeit jenseits der digitalen Bubble für Palästina zu schaffen. Mit den reichlichen Spenden der palästinensischen Ärzte und Apotheker konnten wir eine Citylight-Kampagne publizieren, welche an sieben Locations in Wien zwei Wochen zu sehen war.

 

Zensur im kommerziell öffentlichen Raum

Bei der Planung und Veröffentlichung der Kampagne mit Werbepartnern gab es mehrere Schwierigkeiten mit denen wir ja fast schon gerechnet hatten. Als erstes haben wir den Platzhirsch „gewista“ ins Auge gefasst, um uns ein Angebot zu stellen, was auch prompt geschah. (Im Veröffentlichungsprozess von Plakaten behalten sich die Plakatstellen-Betreiber vor, die Inhalte der Kampagnen zu kontrollieren und auch die Veröffentlichung zu verhindern, sollte sie „rassistisch, sexistisch, gewaltverherrlichend oder dergleichen“ sein.)„Gewista“ erhielt die Plakate als pdf zur Ansicht und hat augenblicklich reagiert und uns schriftlich mitgeteilt, dass sie uns in diesem Jahr nicht mehr einplanen können. Wir unterstellten eine Lüge und forderten schriftlich dazu auf uns für das Frühjahr 2024 einzuplanen, was damit abgetan wurde, dass sie in einem Umstrukturierungs-Prozess seien und gar nichts planen könnten.

Auch bei der ÖBB, welche viele Plakatstellen in der eigenen Infrastruktur anbietet, war es ähnlich. Hier versicherte man uns, dass sie keine politische Werbung zulassen würden.

So sind wir im Anschluss bei „epamedia“ gelandet, wo wir auch publizieren konnten allerdings mit sehr einschränkenden Bedingungen. Aus der anfänglichen Planung (rund € 6.000,-) mit sehr prominenten Plakatstellen an Bahnhöfen und hochfrequentierten Plätzen usw. wurde eine sehr abgespeckte Variante, nachdem die Kampagne von den einzelnen Abteilungen bei epamedia begutachtet worden ist. Dass es dennoch zu einer Veröffentlichung kam war der Geschäftsführung zu verdanken, welche sich gegen widersprechende Abteilungen bei epamedia durchgesetzt hatte. Diese Geschäftsführung ist im Anschluss von den Eigentümern der Agentur wegen einer geplanten Neutralitäts-Kampagne derart unter Druck geraten und musste mutmaßlich das Handtuch schmeißen.

 

Dokumentation und Evaluierung

Insgesamt waren es 7 Plakatstellen mit 4-Bogen Plakaten was je einer Größe von 119 x 168 cm entspricht. 5 Plakatstellen wurden fotografiert und begutachtet. Mit einer Ausnahme waren 4 Plätze jenseits von hoher Fußgänger-Frequenz und mit viel Autoverkehr. Die einzige Plakatstelle in der Operngasse war eine etwas bessere Location mit mehr Frequenz.

 

Die Standorte:

Wien 3., Landstraße, Ungargasse 22, R.i Landstraße

Wien 4., Wieden, Schaurhofergasse/Ecke Operngasse, R.i Zentrum

Wien 5., Margareten, Kliebergasse 2/Ecke Margaretengürtel, rechts von, U-Bahn Abgang Wien 8., Josefstadt, Florianigasse 40/|| Ri. Zentrum

Wien 14., Penzing, Hadikgasse 176/Ecke Zehetnergasse

Wien 18.,Währing, Währinger Gürtel 67, mittlere Fläche

Wien 23., Liesing, Altmannsdorfer Straße 142-144,, R.i Anton-Baumgartner-Straße

 

Hängedauer:

14.12. - 27.12.2023