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Unter dem Titel „Gaza – ein Kinderfriedhof“ fanden am Samstag, dem 26. April, in sieben größeren Städten Österreichs, in Feldkirch, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg, Linz und Wien zeitgleich stille, aber umso eindrucksvollere Trauermärsche statt mit insgesamt beinahe zweitausend teilnehmenden Menschen, die sich beteiligten. Allein in Feldkirch zählte man rund 700 Teilnehmer:innen. Die Trauermärsche standen im Zeichen des Gedenkens an die zahllosen getöteten, verletzten, verwaisten und traumatisierten Kinder im Gazastreifen – Opfer des Völkermordes in Palästina.

Die Märsche fanden in schwarzer Trauerkleidung und schweigend statt, unter Nutzung symbolischer Elemente wie blutbefleckter Leichentücher und leeren Kinderwägen, begleitet von stiller Musik und der Verteilung von Flyern mit dem Titel „Gaza, ein Kinderfriedhof“ an die Passant:innen, um auf die Lage der Kinder in Palästina aufmerksam zu machen. Das „laute Schweigen“ der Trauerzüge wirkte erschütternd und wurde dem „tödlichen Schweigen“ der österreichischen Regierung zum Völkermord in Gaza entgegengehalten. Der Eindruck der still marschierenden Menschen machte den meisten Menschen ein „Wegsehen“ unmöglich.

In mehreren Städten fanden vor oder nach den Märschen Redebeiträge statt, die Fassungslosigkeit und Entsetzen über die internationale Untätigkeit und die anhaltende Unterstützung des offiziellen Österreichs angesichts dieses Völkermordes, ausdrückten. In Wien sprachen Andreas Reiner (evangelischer Christ, Rechtsanwalt, Moderator), Nadine Sayegh (Palästinensische Ärzte- und Apothekervereinigung, Autorin), Mary Pampalk (Frauen in Schwarz, als Mutter und Großmutter) sowie Iris Hefets aus Deutschland (Jüdische Stimmen für einen gerechten Frieden in Nahost).

Außerdem berichtete Maria, eine seit einem Jahr in Gaza tätige Krankenschwester von den unvorstellbaren Zuständen in Krankenhäusern, von Kindern, die ohne Betäubung operiert werden müssen, und von einem Alltag, der nur mehr aus Angst und Tod besteht. Die tiefe Erschütterung dieser unerträglichen Vor-Ort-Tatsachen spiegelten sich in den Tränen vieler Anwesender wider.

„Dass so etwas im 21. Jahrhundert vor den Augen der Weltöffentlichkeit geschehen kann, ist unerträglich“, erklärte eine Rednerin in Innsbruck. Betont wurde von Anfang an die friedliche Natur der Aktion in würdiger Trauer der Menschlichkeit und gleichzeitigem stillen Zorn über das unfassbare Unrecht. Die Teilnehmer:innen appellierten an die Solidarität der Menschen mit der palästinensischen Bevölkerung, gerade mit den Kindern. 

Nur drei Tage nach den Märschen wurde die Realität erneut grausam bestätigt: Bei weiteren israelischen Luft- und Artillerieangriffen auf den Gazastreifen starben laut palästinensischen Angaben über 30 weitere Menschen – darunter erneut mehrere Kinder.

Das Zeichen der Trauermärsche war klar: Wir dürfen nicht schweigen zu Völkermord und wir dürfen nicht schweigen angesichts des Massenmordes an Kindern. Die Märsche zeigten unsere Entschlossenheit, sie verliefen friedlich und in Stille, aber mit großer emotionaler Wucht und als deutliches Zeichen an die österreichische Gesellschaft.