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HAUCHT DER KZ-VERBAND SEINE INTERNATIONALISTISCHE SEELE IN DEN ARMEN DES MORIBUNDEN ZIONISMUS AUS?


26. Juni 2024

„Nie wieder!“ kann nur heißen „Nie wieder, nirgendwo, für niemanden!“ Ansonsten heißt es nichts. Die Lehren aus dem Holocaust lassen sich nicht “ethnozentristisch” ziehen und werden nur internationalistisch und universell sein – oder gar nicht.

Ernst Wolrab beim verlesen des Mauthausen-Schwurs
Ernst Wolrab beim verlesen des Mauthausen-Schwurs

Wenn der KZ-Verband sich nun von der öffentlichen Verlesung des Mauthausenschwurs am 18. 6. 2024 und deren Initiator Ernst Wolrab, dem ehemaligen Landessekretär des KZ-Verbands für Wien und zu diesem Zeitpunkt noch dessen Bundessekretär distanzieren zu müssen glaubt, isoliert der Verband nicht einen Mann, dem nichts anderes als seine untadelige internationalistische Reputation vorgeworfen werden kann, sondern sich selbst vom Lauf der Geschichte, entledigt sich seiner eigenen „politischen Seele“ und hängt aus durchsichtig opportunistischen Motiven sein Fähnchen in Winde, deren historische Richtung und Bedeutung er selbst nicht ganz zu verstehen scheint.  

Denn eine ethnozentristische Interpretation des Holocaust ist nicht nur in sich widersinnig und irrational, sondern erfreulicherweise überall in der Defensive, bei Überlebenden des Holocaustsbei jüdischen Menschen und ihren Nachkommen und bei einer jungen Generation von Juden und Jüdinnen in den USA und anderswo, die ohnehin immer mehr im stolzen Selbstbewusstsein ihrer jüdischen Identität vertreten, was ihnen ihre universalistische Weltanschauung gebietet, wie etwa Lily Greenberg Call, die erste jüdische Beamtin der US-Regierung, die aus Protest über die Gaza-Politik von Genocide Joe zurückgetreten ist. Diese jungen Menschen kennen nicht nur ihre eigene, sondern auch die israelische Gesellschaft gut, sprechen oft hebräisch und arabisch, haben jüdische und palästinensische Freunde, und lassen sich nicht mehr in einen Groupthink aus der zionistischen Werkstatt ethno-nationalistischer Zwangsideen pressen, wie aus der Dokumentation ‚Israelism‘ oder auch Greenberg Call’s veröffentlichtem ‚Resignation Letter‘ bzw. ihren Interviews abzulesen ist.

Selbst bei großen zionistischen Verbänden in den USA, wie der Anti Defamation League (ADL) und J Street bricht die Unvereinbarkeit zwischen der Verteidigung universalistischer Normen und des Verhaltens Israels sichtbar auf, und stellt sie vor die Wahl zwischen dem, was in der Moderne vom Erbe der Aufklärung an Essentiellem erhalten blieb – und bleiben muss (wie die Gleichheit allen menschlichen Lebens, Meinungsfreiheit, udgl.) und dem Rückzug auf regressiven Ethnozentrismus oder eine israelische „Ethnocracy“, wie es der ehemalige USA-Direktor der größten israelischen Menschenrechtsorganisation B’tselem jüngst treffend nannte. 

„The ethnocratic divide“

Die New York Times berichtet unter dem Titel „J Street Seeks a Middle Path on Gaza. Is That Possible Anymore?“ vom Verlust von Mitarbeitern und Spendern dieser klassisch „liberalen“ zionistischen Organisation wegen deren Verteidigung des Vorgehens Israels unter der rechtsradikalsten Regierung, die dieses Land je hatte. Der Aufsichtsratsvorsitzende von J Street, Peter Frey illustriert das unauflösliche Dilemma zwischen universalistischen und ethnozentristischen Ansprüchen der Organisation, und die von J Street letztendlich getroffene Wahl, wenn er der New York Times sagt: “J Street is a Zionist organization. It’s ‘pro-Israel, pro-peace’ — it starts with ‘pro-Israel.[Hervorhebung d. Autors].

Abba und Norman Salomon sehen darin den längerfristigen Grundwiderspruch der Organisation, der sich seit dem 7. Oktober nur verstärkt hat, „thrusting into clearer view Israel’s actual creation-and-expansion story, illuminating the violent repression and expulsion of Palestinian people“, und kommen zu dem Schluss: „Long story short, the dream of humanistic Zionism is collapsing, but — like other entrenched Jewish groups and a declining number of American Jews — J Street is desperate to keep the fantasy on life support.“

Mitchell Plitnick, früherer US-Direktor von B’Tselem und Co-Direktor von „Jewish Voice for Peace“ bringt die Wahl, vor der zionistische Organisationen wie J Street – und nicht nur diese sondern offensichtlich auch der KZ-Verband –  heute stehen unter der Überschrift “The ethnocratic divide“ auf den Punkt: „It will be about whether Palestinians will have equal rights in every way—including the right of return and the right to ensure their own security, just like Israelis. And that means the question for American Jews will ultimately come down to whether we want to continue to insist on an ethnocratic formulation featuring a Jewish state, or whether we will help Israel to abandon the fiction that it can be an ethnocratic and democratic state at the same time. It cannot. It will have to choose.“

„Drop the ADL“

Was würde den Marsch einer Organisation in die ethnozentristische Regression und relative Bedeutungslosigkeit (im Hinblick auf universalistische Anliegen, wie den Kampf gegen Antisemitismus), besser zeigen, als die Tatsache, dass Wikipedia die Anti Defamation League (ADL) soeben als „unverlässliche Quelle“ für Daten über den Antisemitismus und Israel eingestuft hat, die in der Online-Enzyklopädie nicht länger benutzt werden sollte. “ADL no longer appears to adhere to a serious, mainstream, and intellectually cogent definition of antisemitism. Instead, it has succumbed to the shameless politicization of the very subject it was originally esteemed for being reliable on,” erklärte der Wikipedia-Redakteur Iskandar 323 die Entscheidung, die gleichzeitig ein Schlag ins Gesicht der zionistischen Bemühungen ist, die sogenannte IHRA-Definition von Antisemitismus zu etablieren, die nur eine zwischenstaatliche Übereinkunft und keine wissenschaftliche Definition ist und das Scheunentor für die Gleichsetzung von Antisemitismus und Anti-Zionismus weit öffnet. Wikipedia ist keine streng wissenschaftliche Informationsquelle aber mit 92 Milliarden Zugriffen allein auf ihre Englisch-Version im Jahr 2023 absoluter Mainstream. Wenn die ADL dort gebannt wird, heißt dies, die zionistische Hasbara hat ihre Glaubwürdigkeit in der Breite der globalen Gesellschaft verloren. Angesichts dessen empfiehlt ein Kommentar des us-jüdischen Magazins Forward der ADL Demut. Die Organisation wird zu „self-reflection“ aufgefordert und daran erinnert, dass „Respect is earned“, bevor daseigentliche Dilemma höflich aber klar angesprochen wird. „The real problem that the Wikipedia designation points out with the ADL is that there is an inherent contradiction between doing serious research and engaging in advocacy.“

Genauso wie J Street steht die ADL vor einem „ethnocratic divide“ und kann nicht mehr eine glaubwürdige antirassistische, Menschenrechts- oder „Civil Rights- Organisation und zionistische Propagandatruppe zugleich sein. Der Vernichtungskrieg in Gaza hat diesen Widerspruch nicht  geschaffen, aber so zugespitzt, dass sich niemand mehr um diese Entscheidung herumdrücken kann. Gaza ist für alle Organisationen – wie auch für den KZ-Verband – der Lithmustest für die Wahl zwischen Internationalismus/ Universalimus und Ethnozentrismus (Nationalismus, Rassismus).

ADL’s neuer Vorsitzender Jonathan Greenblatt hat diese Wahl schon vor dem 7. 10. 2023 getroffen, aber ist der Prozess durch den Gazakrieg von einem schleichenden zu einem schlagartigen geworden. Wikipedias nachvollziehbarer Redaktionsbeschluss ist die logische Folge der wissenschaftlich so unsinnigen wie propagandistisch durchschaubaren Gleichsetzung von Antizionismus oder Israelkritik mit Antisemitismus, auf die der neue ADL-Vorsitzende eine Organisation trimmen will, die zwar immer Israel verteidigt, aber immerhin auch brauchbare Daten zum Antisemitismus geliefert hatte.

Vom Kampf gegen Antisemitismus zum Kampf gegen Anti-Zionismus

Davon kann keine Rede mehr sein, und kann die ADL derzeit aus naheliegenden Gründen keinen sinnvollen Beitrag zum Kampf gegen Antisemitismus, geschweige denn Rassismus allgemein mehr leisten; im Gegenteil sie schadet ihm: 

1. Erfahrungsgemäß steigen Antisemitismus und Islamophobie während militärischer Auseinandersetzungen in Palästina regelmäßig an, aber die seit Oktober 2023 von der ADL auf Basis einer „neuen Definition“ veröffentlichten Daten können seriös nichts mehr zu dessen Erfassung beitragen. 

  • The Intercept kommt bei seiner Analyse der von der ADL publizierten “Stand With Israel”- Map Anfang November 2023 nur auf 46% antisemitische Vorfälle, während 54% auf „Anti-Israel-Ralleys“ entfielen, davon 15 Prozentpunkte auf solche „with support for terror”“We include in this category when rally-goers use language or imagery that justifies or celebrates the Hamas massacre on October 7; there is rhetoric supportive of armed confrontation with Israel; or the flag of a U.S.-designated terror organization is identified,” teilte die ADL The Intercept mit, und weiter: „ …. we interpreted calls for further Palestinian resistance and efforts to liberate the land, including the phrase ‘from the river to the sea,’ as implicit  [Hervorhebung d. Autors] calls for violence against Israelis and support for Hamas’ actions”.
  • Im Jänner 2024 berichtet das us-jüdische Forward-Magazin, dass mehr als ein Drittel der von der ADL als antisemitisch eingestuften Ereignisse Slogans auf pro-palästinensischen Demonstrationen waren, insgesamt sich sogar zwei Drittel der Vorfälle auf Gaza bezogen hätten, und kommt zu dem Schluss: “Overall, a large share of the incidents appear to be expressions of hostility toward Israel, rather than the traditional forms of antisemitism that the organization has focused on in previous years”.
  • Die detaillierteste mir bisher bekannte Analyse der ADL-Daten, ein „line-by-line reassessment“ von  Shane Burley und Jonah ben Avraham kommt erst jüngst zum Schluss, dass nur 56% der von der ADL als antisemitisch gezählten Fälle dies wirklich sind, und beanstandet deren Methodologie. 

2. Dazu kommt noch die öffentliche Kommunikation Greenblatts, die die Kategorisierung als antisemitisch in der ADL Statistik oft noch rechts überholt, und dem nichts zu dumm ist, um sich als platter Handelsvertreter in Sachen israelischer Regierungspolitik und zionistischer Propaganda zu gerieren:

  • Schon am 9. 10. 2023 erregte sich Greenblatt auf MNSBC über das Fehlen des von Israel vorgegebenen Wordings in der Gazaberichterstattung des Senders: „I am angry with the world that allowed the dehumanization of Israelis and sanitized the terrorism of Hamas as ‘resistance’. ….  I’ve got to ask, who’s writing the scripts? Hamas?” 
  • Am nächsten Tag verglich er pro-palästinensische Demonstrationen mit Nazimärschen: “These protests here in America, these pro-Hamas, pro-terror demonstrations. These are like pro-Nazi things in this country in the thirties,” 
  • Dann verunglimpfte Greenblatt tausende us-amerikanische Juden, die gegen den Gaza-Krieg am 18. Oktober 2023 Aktionen des zivilen Ungehorsams setzten und sich dabei zu hunderten verhaften hatten lassen, als „hate groups, the photo inverse of white supremacists“ und versuchte sie in der typischen Manier nationalistischer Verräterdiskurse als Randgruppen abzutun. Letzteres entspricht aber keiner nachvollziehbaren Realität, wie The Intercept aufgrund einer Umfrage aus 2021, also noch vor dem 7. Oktober 2023 vorrechnet: „25 percent of the Jews surveyed believed Israel was an apartheid state, 34 percent believed that Israel’s treatment of Palestinians was similar to racism in the U.S., and 22 percent thought that Israel was committing genocide against Palestinians.“
  • Ende März setzte Greenblatt auf MNSBC die Keffiyeh mit dem Hackenkreuz gleich.   
  • Im April erklärte Greenblatt auf MNSBC“Iran has their military proxies like Hezbollah, and Iran has their campus proxies like these groups like SJP and JVP [Students for Justice in Palestine and Jewish Voice for Peace, A. d. Autors]”. Das Council on American-Islamic Relations (CAIR) appellierte daraufhin an den Sender, Greenblatt keine Bühne für sein „Hate Speech“ mehr zu geben: “No civil rights leader would ever equate Jewish and Palestinian college students with Hezbollah, analogize the Nazi swastika to the Palestinian keffiyeh or question whether Hamas sympathizers were writing MSNBC scripts”.
  • Schließlich hatte Greenblatt behauptet“Every Jewish person is a Zionist…it is fundamental to our existence.”Weil Juden damit einzig aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit als Juden eine besondere Nähe oder Identifikation mit dem Staat Israel unterstellt wird, ist das eine klar antisemitische Aussage; und zwar sogar nach der IHRA-Definition, und natürlich ebenfalls nach der ausschließlich von Wissenschaftern erarbeiteten Jerusalem Declaration on Antisemitismus

Somit schließt sich der Kreis einer Organisation, die einst auszog Rassismus zu bekämpfen, zumindest in seiner antisemitischen Spielart und schließlich bei einem Vorsitzenden landet, der keinen Zweifel daran lässt, dass er nicht nur den antirassistischen Kampf der Propagierung einer nationalistischen und rassistischen politischen Strömung zu opfern bereit ist, sondern selbst antisemitische Topoi verbreitet.  

Die Spreu vom Weizen

Die fortschreitende ethnozentristische Regression der ADL auf eine zionistische Propagandaformation bleibt weder innerhalb noch außerhalb der Organisation unwidersprochen und trennt tendenziell die ethnozentristische Spreu vom universalistischen Weizen. 

  • Vor zwei Jahren hatte ein verantwortlicher ADL Mitarbeiter Forward noch versichert“We try really hard to make sure incidents involving Israel either include antisemitic tropes or schemes or specifically target Jewish institutions”. Mitarbeiter, die sich diesem Ethos verpflichtet fühlen, sind in der ADL natürlich nicht über Nacht verschwunden. Schon nach den Tiraden des CEO gegen die Proteste jüdischer Organisationen am 19. 10. 2023 hatte Steven C. Rea laut Forward „enough“ und ging, und im Jänner 2024 folgte die Internet-Expertin Yael Eisenstat, die laut Aussagen ihren Kollegen gegenüber Jewish Currents angesichts der Ausritte des CEO um ihre persönliche Reputation gefürchtet hätte. Die Unzufriedenheit vieler ADL-Mitarbeiter „leakte“ im Jänner aber auch in den Guardian. Dies war auch nicht das erste Mal, dass es der interne Dissens in der ADL über deren Umorientierung zu einer Kampforganisation gegen den Anti-Zionismus in die Medien schaffte. Schon Anfang 2023 hatten die Jewish Currents das Protokoll einer Krisensitzung zwischen Greenblatt und unzufriedenen Mitarbeitern veröffentlicht.
  • Der beschleunigte Wandel der ADL unter Greenblatt mitsamt den neuen „Antisemitismus-Zahlen“ seit dem Gazakrieg stößt – außer bei Israel –  bei jüdischen wie nicht-jüdischen Organisationen auf nicht enden wollende Kritik. „When white nationalism is on the rise, to cheapen the accusation of antisemitism by applying it to Palestinian rights advocates, including Jews, is incredibly irresponsible and dangerous”meinte etwa eine Sprecherin von „IfNotNow“. Wenn eine der führenden us-jüdischen Friedensorganisationen so etwas sagt, überrascht es natürlich nicht. Wenn aber Greenblatts Kurs selbst zionistischen Organisationen wie J Street zu weit geht, demonstriert dies, wie weit sich die ADL ins Out manövriert hat. “But just as it’s wrong to hold all Jews responsible for the actions of Israel’s government, so too is it wrong to count all criticism of Israel/pro-Palestinian protesters as antisemitic.  …. For one thing, many Jewish people have participated in or even led protests that are fiercely critical of the Israeli government and supportive of Palestinian rights. They are clearly not motivated by hatred of the Jewish people”, postete die Organisation schon im Jänner. Inzwischen lehnen über 500 zivilgesellschaftliche Organisationen in den USA in einem offenen Brief die Zusammenarbeit mit der ADL ab und fordern „Drop the ADL“.

Vom Kampf gegen Antisemitismus bleibt da nur mehr die Hülle einer PR-Truppe übrig, die nicht nur den Begriff bis zur Unkenntlichkeit entstellt und damit entleert, sondern selbst zur Schleuder für  nationalistische und rassistische Topoi geworden ist, und deren raison d’etre heute immer mehr auf die Losung ein (säkularer) Glaube, ein Staat, ein Volk (Zionismus=Israel=„die Juden“) schrumpfen dürfte.

Der Kampf gegen Antisemitismus und die „Takfiris“ 

Der als Bekenntnis zum Kampf gegen den Antisemitismus getarnte „Untergriff im Abgesang des KZ-Verbands“ (Wilhelm Langthaler) folgt dem Fahrwasser des – an den obigen Beispielen illustrierten – moribunden, regressiven und überall in der Defensive befindlichen Zionismus, der niemanden mehr überzeugen kann, sondern sich nur mehr auf staatliche Repression, infame persönliche Attacken auf die politischen Gegner (wie die unqualifizierten und substanzlosen Angriffe der jüdischen Hochschülerschaft auf Ernst Wolrab) oder zionistische Schlägertrupps und Provokateure (wie z. B. an der UCLA) stützen kann. Wenn der Verband mit dem Eifer des Konvertiten den politischen Takfiri (etwa „Exkommunizierer“ in der islamischen Theologie) gibt und den „Antisemitismusvorwurf“ schwingt, dessen Missbrauch als „Herrschaftsinstrument“ der israelische Soziologe Mosche Zuckermann schon vor mehr als einem Jahrzehnt so treffend beschrieben hatte, hat er ebenfalls längst aufgehört, eine ernsthafte Größe im Kampf gegen Antisemitismus zu sein, weil dieser ohne Kampf gegen Rassismus allgemein nicht möglich ist, und schadet diesem genau so wie die ADL des Jonathan Greenblatt. Drop the KZ-Verband?

Den Unterschied zwischen echtem Antirassismus und seinem Missbrauch in der tagespolitischen israelischen ‚Hasbara‘ hat der israelische Holocaust- und Völkermordforscher Raz Segal, der schon im Oktober das Vorgehen Israels als Lehrbuchbeispiel von Völkermord bezeichnet hatte, in einen Kommentar in der Los Angeles Times unmissverständlich klargemacht:

“This terrible fact should direct us to the roots of the historical struggle against antisemitism before the creation of Israel in 1948. It was a struggle that aimed to protect a powerless group from powerful states, not to defend a powerful state in its attack against a powerless group. It was a struggle for a people to live in dignity in a society where everyone’s humanity is recognized, not to legitimize a state where leaders, politicians and TV anchors call openly to wipe out places and people.”

Los Angeles Times

Ernst Wolrab verdient unsere menschliche Solidarität gegen die infame Hetze der Takfiris, aber wir sollten uns bewusst sein, dass die Hetzer nur der Ausdruck der Regression und des hilflosen – wenn auch zerstörerischen – Rundumschlags einer historischen Tendenz sind, der weltweit gerade die Stunde schlägt.  

Peter Oberdammer – Publizist, Historiker, Geograph, und Sozialwissenschafter