24.7.2025: Nationales BDS-Komitee:
Das palästinensische BDS-Nationalkomitee (BNC), die breiteste palästinensische Koalition, die die globale BDS-Bewegung anführt, unterstützt offiziell die basisdemokratische, organische Kampagne zum Boykott von ZARA. Wir rufen Menschen mit Gewissen auf der ganzen Welt dazu auf, ZARA, die Flaggschiffmarke des spanischen multinationalen Unternehmens Inditex, wegen seiner tiefen und wachsenden Komplizenschaft mit dem israelischen Regime der Siedlerkolonialisierung, Apartheid und des Völkermords zu boykottieren.
Anfang 2025, inmitten des anhaltenden Völkermords Israels an den Palästinensern im Gazastreifen, eröffnete ZARA sein bisher größtes Geschäft in Israel – ein 4.500 m² großes Flaggschiff im Big Fashion Glilot-Komplex in der Nähe von Tel Aviv. Diese Expansion vertieft die wirtschaftlichen Beziehungen von ZARA zu Israel, wo die Marke bereits Dutzende von Geschäften betreibt. Sie erfolgt zu einer Zeit, in der das genozidale Regime Israels mit völliger Straffreiheit Massenmorde, Zwangsumsiedlungen und die Zerstörung des palästinensischen Kulturlebens durchführt. Israels Angriff auf Gaza hat bis heute über 80.000 Palästinenser:innen getötet und das Gesundheits- und Bildungssystem des Gazastreifens zerstört, wodurch dessen soziales, kulturelles und wirtschaftliches Gefüge verwüstet wurde. Damit wurden bewusst Lebensbedingungen in Gaza geschaffen, die auf die physische Vernichtung der Palästinenser abzielen.
Die Komplizenschaft von ZARA mit dem Unterdrückungsregime Israels reicht noch tiefer. Im Oktober 2022 veranstaltete Joey Schwebel, Vorsitzender von Trimera Brands, dem israelischen Franchisenehmer von ZARA, in seinem Haus eine Wahlkampfveranstaltung für den rechtsextremen israelischen Minister Itamar Ben-Gvir. Ben-Gvir, der offen die Vertreibung der Palästinenser:innen, die Erschießung von Zivilist:innen und die Verweigerung humanitärer Hilfe für Gaza gefordert hat, wurde in einem Fall vor dem Internationalen Gerichtshof zitiert, in dem festgestellt wurde, dass Israel möglicherweise Völkermord begeht. Nach der Veranstaltung lobte Ben-Gvir ZARA und twitterte: „ZARA, schöne Kleidung, schöne Israelis.“Im Juni 2021 veröffentlichte Vanessa Perilman, die damalige Chefdesignerin von ZARA Woman, in Instagram-Nachrichten an das palästinensische Model Qaher Harhash eine rassistische Tirade gegen Palästinenser. ZARA reagierte mit einer schwachen öffentlichen Erklärung, in der es sich von den Äußerungen distanzierte, unternahm jedoch keine nennenswerten Maßnahmen und übernahm keine Verantwortung.
Im Dezember 2023 veröffentlichte ZARA eine anstößige Werbekampagne mit dem Titel „The Jacket“, in der Mannequins in weiße Leichentücher gehüllt neben zerbrochenen Statuen zu sehen waren – Bilder, die unheimlich an die verhüllten Leichen palästinensischer Opfer erinnern, die täglich in Israels live übertragenem Völkermord im Gazastreifen zu sehen sind. Nach internationaler Empörung entfernte ZARA die Anzeige und veröffentlichte eine hohle „Entschuldigung“, in der es erklärte, es „bedauere das Missverständnis“, ohne jedoch etwas gegen seine engen Geschäftsbeziehungen zum Apartheidregime Israels zu unternehmen.
ZARA und Inditex haben zu Israels Zerstörung des Kultursektors und des 4.000 Jahre alten kulturellen Erbes Gazas geschwiegen. Sie haben sich nicht zu den Morden an palästinensischen Persönlichkeiten aus der Mode- und Textilbranche geäußert, darunter die Ermordung der renommierten Designerin Walaa al-Afranji, Gründerin von Fashion Room by Walaa, zusammen mit ihrem Ehemann im Flüchtlingslager Nuseirat im Dezember 2024.
Gleichzeitig wählte ZARA das israelische Model Sun Mizrahi als Gesicht seiner weltweiten Kampagne für 2024 und beschönigte damit Israels Verbrechen, indem es dessen Image während eines Völkermords verherrlichte. In einem Kommentar zu Zaras Kampagne sagte ein Sprecher von Mizrahi, dass „[sie] glücklich ist, das israelische Gesicht zu sein, das weltweit so sehr mit unserem Land identifiziert wird, besonders in solchen Zeiten“.
Die Mitschuld von Inditex an Menschenrechtsverletzungen geht über Palästina hinaus. Das Unternehmen wurde mit missbräuchlichen Arbeitsbedingungen in Brasilien und Vorwürfen der Verletzung von Arbeitnehmerrechten in Myanmar in Verbindung gebracht, was das Unternehmen nach einer öffentlichen Druckkampagne dazu zwang, das Land zu verlassen. Diese Fälle sind Teil eines umfassenderen Musters, in dem Inditex es versäumt hat, grundlegende Rechte in seinen globalen Lieferketten zu wahren.
Wie in einer rechtlichen Analyse von Dr. Irene Pietropaoli für SOMO und Al-Haq hervorgehoben wird, können Führungskräfte von Unternehmen weltweit für ihre Mitschuld am Völkermord Israels an 2,3 Millionen Palästinenser:innen in Gaza rechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Der Bericht warnt: „Unternehmen riskieren auch dann eine Mittäterschaft an den Verstößen der israelischen Regierung, wenn sie beispielsweise nur ihre Geschäftstätigkeiten in diesem Land ausüben und zur Gesamtwirtschaft beitragen und Steuern an eine Regierung zahlen, die Völkermord begeht.
Stille oder stillschweigende Komplizenschaft, wie unten näher erläutert, liegt vor, wenn ein Unternehmen zwar nicht direkt zum Völkermord beiträgt oder davon profitiert, aber davon Kenntnis hat und sich nicht davon distanziert – vorausgesetzt, es besteht weiterhin eine enge Verbindung zu der Situation, beispielsweise wenn ein Unternehmen in Israel geschäftlich tätig ist und Steuern an die israelische Regierung zahlt. Die Führungskräfte von ZARA und Inditex müssen sich bewusst sein: Die Fortsetzung ihrer Geschäftstätigkeit und Partnerschaften im Apartheidstaat Israel kann nicht nur ihr Geschäft kosten, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Inditex ist Eigentümer von ZARA, Massimo Dutti, Pull & Bear, Bershka, Oysho, Stradivarius und ZARA Home. Während alle in Apartheid-Israel tätig sind, ist ZARA die bekannteste und strategisch vermarktete Marke von Inditex und steht daher im Mittelpunkt der strategischen BDS-Boykottkampagne.
Die BDS-Bewegung ruft Arbeitnehmer:innen, Künstler:innen, Student:innen, Gewerkschaften, Menschenrechtsverteidiger:innen und ethisch bewusste Verbraucher:innen weltweit dazu auf, ZARA zu boykottieren und Druck auf Inditex auszuüben, damit das Unternehmen seine Komplizenschaft bei den Verbrechen Israels beendet und seine Aktivitäten aus dem Apartheidstaat Israel zurückzieht.
ZARA hat sich entschieden, sich auf die Seite des Völkermords zu stellen. Boykottiert ZARA, bis das Unternehmen seine kriminelle Komplizenschaft beendet.
Original:
https://bdsmovement.net/news/boycott-zara-dressing-apartheid-and-genocide