Gestern Abend hat der israelische Staat seine Angriffe auf die Schiffe der Global Sumud Flotilla begonnen. Teil der Flotilla sind auch die Vorarlbergerin Maria-Sophie Hehle sowie der Vorarlberger Erol Büyük. Die Vorarlberger Palästina-Bewegung lädt deshalb zu einer Pressekonferenz, um über die Lage der beiden aus Vorarlberg stammenden Personen und die nächsten Schritte zu informieren.
„Der gewaltsame Angriff auf die friedliche, humanitäre Mission erfordert eine klare politische Reaktion. Österreich und andere europäische Staaten schweigen angesichts der Blockade, der Aushungerung, Vertreibung und wahllosen Tötungen der palästinensischen Zivilbevölkerung, wie sie in der Klage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) dargelegt sind.” eröffnet Nathalie Steiner, in Vertretung der Aktivistin Maria-Sophie Hehle. Weiters erläutert sie, dass „zivile Schiffe wie die Segelschiffe der Flotilla, welche humanitäre Hilfsmittel überbringen und friedlich in internationalen Gewässern protestieren, unter Seerecht geschützt sind.” Ihre Verhaftung ist demnach rechtswidrig.
Ergänzend Kurt Bührle, in Vertretung von Erol Büyük: „Erol gab heute Nacht auf Social Media mit einem vorab aufgezeichneten Video bekannt, dass er durch die israelische Armee entführt und gegen seinen Willen verschleppt wurde. Er betont, dass ihre humanitäre Mission gewaltfrei und im Einklang mit dem Völkerrecht ist. Für uns ist klar, dass wir uns für seine Freilassung einsetzen werden. Dass bereits heute Nacht in ganz Europa zehntausende Menschen in Solidarität mit der Flotilla auf die Straße gegangen sind, zeigt wie groß und grenzenlos die Unterstützung für die Aktivistinnen und Aktivisten ist!“
Weiters Taner Aksoy ( Sprecher der Palästinasolidarität Vorarlberg): „Die Schiffe der Flotilla wurden teilweise gerammt, mit Wasserwerfern attackiert und durch Soldaten geentert. Aber all diese Angriffe verblassen im Vergleich zu der täglichen Gewalt Israels in Gaza. Selbst heute Nacht wurde Gaza weiter bombardiert und insgesamt 46 Menschen getötet. Unter den Zielen der israelischen Bomben war eine Schule mit Schutzsuchenden und Zelte vor dem Al-Aqsa Krankenhaus. Das verdeutlicht, dass es keine Zeit zu warten gibt, um den israelischen Völkermord zu beenden! Wir stehen in voller Solidarität mit den Aktivistinnen und Aktivisten und ihrem Versuch, den humanitären Korridor nach Gaza endlich zu öffnen!“
Felix Bernfeld (RKP Vorarlberg) schließt ab: „Österreich unterstützt den Völkermord von Anfang an. Bis heute betont die Außenministerin Meinl-Reisinger, dass Österreich auf der Seite Israels steht. Dass israelische Aggressionen gegen österreichische Staatsbürger bislang vonseiten der Politik nicht verurteilt wurden, ist schlagender Beweis für die Komplizenschaft Österreichs im Völkermord. Auch in Vorarlberg hat weder die Landesregierung noch eine der politischen Parteien diesen Angriff verurteilt. Die Unterstützung für Israel und seinen Genozid muss ein Ende finden! Gerade die Gewerkschaften stehen hier in der Verantwortung nicht mehr wegzusehen. In Italien hat bereits letzte Woche ein Generalstreik stattgefunden, an dem 500-Tausend Menschen teilnahmen und für morgen ist der nächste Streik angekündigt! Das zeigt, was möglich ist, wenn die Gewerkschaftsbewegung beginnt sich aktiv einzusetzen!“
Wir fordern, dass:
- die Freilassung unserer Kinder, Geschwister, Tanten, Onkel und FreundInnen und Rückführung nach Österreich umgehend eingeleitet wird.
- der israelische Völkermord in Gaza sofort gestoppt wird! Stoppt die österreichische Unterstützung für die israelische Kriegsmaschinerie!
- Österreich die Tötungen, kollektive Bestrafung und Angriffe auf zivile Hilfsmissionen verurteilt und sich der Klage Südafrikas vor dem IGH anschließt und die Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs zu Kriegsverbrechen in Gaza unterstützt.
- Österreich die strategische Partnerschaft mit Israel beendet, diplomatische Beziehungen aussetzt, bei Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht Sanktionen verhängt und auf EU-Ebene diplomatischen Druck ausübt, um einen sofortigen, dauerhaften Waffenstillstand sowie ungehinderten humanitären Zugang zu erreichen, wie vom Außenministerium am 2. Mai 2025 gefordert.
- Österreich seine Zahlungen an das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) vollständig und unverzüglich wieder aufnimmt, damit die Hilfe schnell die Menschen in Gaza erreicht und deren Überleben sichert.
Wir laden alle Medienvertretende zu einer Pressekonferenz am 3. Oktober um 11:00 in der Brandgasse 2 in Bregenz ein, bei der Angehörige und die Vertretung der Vorarlberger Palästina-Bewegung die Presse über die nächsten Schritte informieren.
Unterzeichnet von:
Sema Aydin und Taner Aksoy, Sprecher der Palästina-Solidarität Vorarlberg
Felix Bernfeld, Sprecher der RKP Vorarlberg (Revolutionäre Kommunistische Partei)
Sabah Aydin, Ehefrau von Erol Büyük
Kurt Bührle, RKP-Aktivist und Sprachrohr für Erol Büyük
Nathalie Steiner, Freundin und Sprachrohr für Maria-Sophie Hehle
Dr. med. Elif Kizilboga Akbulut, Vertretung der Ärzte Humantity aus Vorarlberg
Jana Brenner, Cousine und Sprachrohr für Maria-Sophie Hehle
Video von Erol Büyük: https://www.instagram.com/p/DPSJ1OSCBGn/
Unmittelbare Rückfragen an Felix Bernfeld: 0677 61299969