Schon wieder durch Prof. Dr. Stephan Wendehorst und das israelische Propagandazentrum, „Center for Israel Studies“.
Am Juridicum der Universität Wien wird erneut ein Vortrag präsentiert, der den Zionismus historisch und moralisch normalisiert, während seine koloniale Realität ausgeblendet bleibt.
Prof. George Wilkes inszeniert mit „Strength and Peace“ eine innerzionistische Friedensbewegung als vermeinltliches moralisches Gegengewicht unter dem Mantel eines Friedensbegriffes ohne Gerechtigkeit– ohne die Nakba von 1948, den Siedlerkolonialismus, die systematische Entrechtung der Palästinenser:innen und die anhaltende Gewalt bis heute ernsthaft zu thematisieren.
Screenshots der Event-Ankündigung und Verbindung vom „Center for Israel Studies“ zum Staat Israel weiter unten.
Unter der Mitwirkung von Dr. Stephan Wendehorst und in Kooperation mit dem „Center for Israel Studies Vienna“ wird so ein akademischer Rahmen geschaffen, der Frieden als innerisraelische Debatte darstellt – nicht als Frage von Recht, Rückkehr, Dekolonisierung und Verantwortung.
1967 wird diskutiert, 1948 verschwiegen. „Friedensbewegung“ wird gefeiert, während die Rückkehr der Vertriebenen ausgeklammert bleibt.
In einem Kontext, in dem zivile Infrastruktur systematisch zerstört wird, internationale Gerichte von einem plausiblen Völkermord sprechen und parallel die Vertreibung in der Westbank voranschreitet, ist die Romantisierung israelischer „Friedensnarrative“ keine Wissenschaft, sondern politische Beschwichtigung.
❓Fragen an Prof. George Wilkes und Dr. Stephan Wendehorst:
I: Zur historischen Darstellung:
🔴Warum thematisieren Sie in Ihrem Vortrag weder die Nakba von 1948 – die Grundbedingung aller späteren israelischen Debatten – noch die grundlegende koloniale Struktur des Zionismus, auf der auch die religiös-zionistischen „Friedensbewegungen“ aufbauen?
🔴Wie kann man eine religiös-zionistische „Friedensbewegung“ ernsthaft analysieren, wenn diese die Rückkehr der Vertriebenen ablehnt und damit selbst Teil der kolonialen Struktur ist?
🔴Warum zentrieren Sie innerzionistische Debatten, während die Perspektiven der von Enteignung, Besatzung und Entrechtung betroffenen Palästinenser:innen in Ihrem Ansatz nahezu vollständig unsichtbar bleiben?
🔴Welchen wissenschaftlichen Wert hat ein Vortrag, der den Zionismus historisch-moralisch rehabilitiert, ohne die zentrale Frage der strukturellen Gewalt und des Siedlerkolonialismus zu behandeln?
II. Zur institutionellen Verantwortung des Juridicums:
🔴Wie erklären Sie, dass das Juridicum wiederholt Personen mit offen extremistischen oder genozidalen Aussagen gegenüber Palästinenser:innen eingeladen hat—darunter Ayelet Shaked?
🔴Sehen Sie eine Kontinuität zwischen der damaligen Einladungspraxis Shakeds und der heutigen Normalisierung zionistischer Narrative durch Veranstaltungen wie diese?
🔴Inwiefern verstehen Sie Ihre eigene Arbeit als Teil eines akademischen Diskurses, der koloniale Gewalt verschleiert und Israel moralisch entlastet?
III. Zu Gaza und internationalem Recht:
Am Zionismus-Symposium auf der diplomatischen Akademie sagte Prof. Wendehorst bereits „…für mich ist das kein Völkermord“, daher die Frage erneut:
🔴Halten Sie das, was in Gaza seit 2023 geschieht, für Völkermord?
🔹Wenn ja: Welche Verantwortung tragen Sie persönlich — und akademische Institutionen insgesamt—dafür, diesen Kontext klar sichtbar zu machen statt ihn durch normalisierende Diskurse zu überdecken?
▫️Wenn nein: Wie definieren Sie Völkermord, und warum erfüllt Gaza Ihrer Ansicht nach nicht die völkerrechtlichen Kriterien?
~ Juridicum4Palestine – Law Students Against Genocide & Apartheid



